30.10.2016
Es war nicht die WM der Österreicherinnen
Österreichs Faustball-Nationalteam der Frauen beendet die Weltmeisterschaft 2016 in Curitiba/Brasilien auf dem bescheidenen 5.Platz. Die alten und neuen Weltmeisterinnen kommen aus Deutschland, die in einem packenden Finale Brasilien mit 4:2 (08:11, 11:04, 14:15, 11:09, 11:05, 11:06) in die Knie zwingen.
Da kam kaum Freude oder gar Jubel auf, als Österreichs Frauen-Nationalteam am Schlußtag dieser WM 2016 bei seinem letzten Auftritt das Team aus Argentinien mit 2:1 Sätzen besiegte und damit den 5. Endrang fixierte. Zu verkorkst und enttäuschend verlief das Wm-Turnier für Rot-Weiß-Rot.
Schon im Laufe der Vorbereitung fielen Cheftrainer Wolfgang Ritschel-Roschitz zwei wichtige Angriffsspielerinnen und langjährige Stützen des Faustball Team Austria aus, wodurch mit Teresa Spadinger und Carina Steindl zwei junge Offensivspielerinnen nachrückten und bei der WM ihr Debüt im Nationalteam gaben. Beim Trainingslager auf der Ilha do Mel unmittelbar vor Beginn der WM brach sich dann auch noch die dritte Angriffsstütze der letzten Jahre Ines Mayer den Unterarm und musste das Turnier mit Gips vom Spielfeldrand mitverfolgen.
So waren besonders die jungen Angreiferinnen Marlene Hieslmair sowie die Neo- Teamspielerinnen Spadinger und Steindl gefordert, die Ausfälle im Offensivspiel der Österreicherinnen zu kompensieren. Die fehlende Routine im Angriffsspiel machte sich bemerkbar, Österreich kam nie richtig in Schwung, und konnte vor allem mit Service und Rückschlag zu wenig Druck bei den sechs Vorrundenspielen erzeugen.
So auch gegen Chile, wo aufgrund des Turnierverlaufs zuvor zumindest ein Satzgewinn her musste, um den anvisierten Platz im Halbfinale zu erreichen. Als wäre Österreichs Offensive nicht schon genug geschwächt, verletzte sich beim Aufwärmen zum 1. Spiel des 2. Vorrundentages Angreiferin Teresa Spadinger am Knöchel, und konnte trotz Behandlung und Tapeverband nur noch für kurze Spielphasen eingesetzt werden.
Chile gewann das Spiel knapp mit 2:0 (15:14, 11:09) und der Druck auf Österreich steigerte sich noch einmal. Nun musste gegen die regierenden Weltmeisterinnen aus Deutschland, die im bisherigen Turnierverlauf souverän agierten, ein Sieg her. Dieser gelang nicht, und Österreichs Frauen mussten mit Riesenenttäuschung zur Kenntnis nehmen, dass Halbfinale und Medaillenvergabe ohne das FTA stattfinden würden.
So blieb Österreich nur noch, in der Platzierungsrunde um die Plätze 5-7 gegen Australien und Argentinien den Frust zu verdauen, um diese beiden Spiele für sich zu entscheiden. Die beiden ausstehenden Spiele konnten gewonnen werden, auch wenn man im letzten WM-Spiel gegen Argentinien kurz wackelte und den 2. Satz abgeben musste.
Somit belegt Österreich bei der WM 2016 den enttäuschenden 5. Endrang, der gleichzeitig die bisher schlechteste Platzierung bei einer Frauen-WM bedeutet! Die Halbfinalspiele wurden von den Favoritinnen aus Deutschland - gegen das Überraschungsteam aus Chile, und Brasilien (das gegen die Schweiz siegte), gewonnen, womit das WM-Finale Weltmeisterinnen Deutschland gegen Heimteam Brasilien lautete.
Ein packendes Finale, in dem Brasilien bis 2:1 zwei Mal die Satzführung erkämpfte. Dann der Satzausgleich durch Deutschland zum 2:2. Ab dann ließen Pfrommer & Co immer weniger Zweifel, dass sie ihren Titel erfolgreich verteidigen würden. Die Sätze 4 und 5 holen die deutschen Frauen mit 11:5 und 11:6 ohne große Gefahr und jubeln über ihren Weltmeistertitel 2016!
Endspiel Frauen-WM 2016 Brasilien:
Deutschland - Brasilien 4:2 (08:11, 11:04, 14:15, 11:09, 11:05, 11:06)
Endtabelle Fistball 2016 Women's World Championship – Curitiba/Brasilien
1. Deutschland
2. Brasilien
3. Schweiz
4. Chile
5. Österreich
6. Argentinien
7. Australien